Mama und Papa lernen Deutsch

Projektbeschreibung

Verbesserung sprachlicher Fördermöglichkeiten für Spätaussiedler und Ausländer; hier: Förderung der deutschen Sprache für Eltern und Angehörige von Kindergartenkindern Der IKS war vom Beginn des Projekts im Jahre 2001 bis Juli 2004 als Träger daran beteiligt. Danach erfolgte eine Umstellung auf ESF Fördermittel, die in Bayern leider nur über wenige vorab bestimmte große Träger abgerechnet werden können. Dabei verblieb in Ingolstadt nur noch einer von den insgesamt vier beteiligten Kursträgern.

Ziel des Projekts:

Ausgehend von den Kontakten der Kindergärten im Bereich Piusviertel und Einzugsgebiete zu Eltern fremder Muttersprache wurden Eltern und nahe Angehörige motiviert, Angebote zum Erwerb oder der Verbesserung ihrer deutschen Sprachkenntnisse wahrzunehmen. Unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation wurden in Form aufeinander folgender und aufeinander abgestimmter Module Sprachkenntnisse anhand konkreter Alltagssituationen vermittelt. Besonders berücksichtigt wurden sprachliche Belange, welche die Kinder betreffen, bzw. Inhalte, durch die Eltern und Bezugspersonen in die Lage versetzt werden, die Kinder besser zu unterstützen) Sie werden so gestaltet, dass der spätere Zugang weiterer Teilnehmender offen gehalten werden kann. In vier Kursmodulen wurden Teilnehmende über die Sprachvermittlung hinausgehend motiviert, weitere Kurs- und Bildungsangebote in der Stadt wahrzunehmen. Insoweit waren die eingesetzten „Sprachhelfer” (lehrende Personen) auch Mittler zu weiteren Maßnahmen über den Träger hinaus. Die Unterrichtsmethode des IKS richtete sich nach der Didaktik „Deutsch als Zweitsprache”. Darüber hinaus wurde die Tätigkeit im Projekt immer als aktive Familienhilfe verstanden. Die Teilnehmenden wurden nicht nur in ihrer Alltagsbewältigung und bei der Hilfe für ihre Kinder unterstützt. Auch der Vermeidung und Bewältigung von innerfamiliären Konflikten oder Auseinandersetzungen mit der Umgebung wurde großer Wert beigemessen, die teilweise bis zur aktiven Gewaltprävention reichte.

Zielgruppen:

Eltern von Kindern, welche die betreffenden Kindergärten besuchen und über keine, geringe oder noch relativ unstrukturierte Deutschkenntnisse (Sprechen durch Wortreihen ohne regelentsprechende Satz- und grammatikalischen Strukturen) verfügen. Mütter waren dabei Hauptansprechpartner, auch und gerade Väter wurden einbezogen. Im Unterschied zu anderen Projekten unter dem Titel „Mama lernt Deutsch“ hielt der IKS die Kurse für (Ehe-)Männer bewusst offen. Wenngleich im gesamten Projektzeitraum nur sechs Männer (von insgesamt ca. 100 Teilnehmenden beim IKS) die Kurse zeitweise besuchten, konnte durch diese Offenheit dem häufig vorhandene Misstrauen gegenüber „gewissen Frauenangeboten“ entgegen getreten werden. Zudem konnte der IKS so deutlicher vermitteln, dass sein Angebot immer als Angebot an die ganze Familie zu verstehen ist.